Wissenswertes

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›Studie: Teurer Wein schmeckt besser‹ als PDF downloaden
  • Teurer Wein schmeckt besser

    Eine Studie der psychologischen Fakultät der Universität Basel (Schweiz) hat herausgefunden: Menschen genießen einen Wein umso mehr, wenn sie annehmen, er sei viermal teurer als der tatsächliche Preis. 

    Professor Jens Glaab und seine Mitarbeiter organisierten dazu Weinverkostungen mit 140 Teilnehmern in kleinen Gruppen während einer Abendveranstaltung. Der günstigste Wein wurde von den Teilnehmern als angenehmer bewertet, wenn er ihnen mit dem Vierfachen seines tatsächlichen Verkaufspreises präsentiert wurde, schreiben die Forscher in der Studie. Sie registrierten hingegen keine Veränderung der Teilnehmerbewertung, wenn der Preis des teuersten Weins um das Vierfache niedriger angegeben wurde.

    ›Ich weiß, wie wichtig der Kontext ist. Der Verstand ist in der Lage, die Realität so umzudeuten, dass sie mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt‹ so Professor Jens Glaab.

  • Prosecco Spumante vs. Prosecco Frizzante – die Unterschiede

    Während es sich beim Prosecco Spumante um einen italienischen Schaumwein handelt, ist der Prosecco Frizzante ein Perlwein. 


    Schaumweine zeichnen sich durch ihre gärungseigene Kohlensäure aus und werden nach strengeren Maßstäben produziert. Der Grundwein gärt unter Beimischung von Zucker und Hefe häufig in großen Tanks. Die ausschließlich während der Gärung entstehende Kohlensäure ist an der feinen Perlage zu erkennen.


    Beim Prosecco Frizzante ist der Kohlensäuregehalt geringer. Bei seiner Herstellung darf dem Wein von außen Kohlensäure zugefügt werden, die nicht aus dem Grundwein stammt. Diese verfliegt nach dem Öffnen der Flasche sehr schnell. Der Frizzante schmeckt dann schal. Beim Spumante hingegen bleibt die Kohlensäure länger im Glas erhalten. Ein Unterschied liegt auch im Preis. Frizzante ist günstiger, da auf ihn keine Sektsteuer erhoben wird.


    Wenn Sie bei der Wahl eines Proseccos Wert auf besondere Qualität legen, achten Sie auf die Zusätze DOC oder DOCG. Dann wurde der Prosecco in einer begrenzten Region im Nordosten Italiens in der Provinz Treviso hergestellt. Dort wächst die weiße Rebsorte Glera, die bis 2009 Prosecco hieß. Italienischer Prosecco wird ausschließlich aus dieser Rebsorte und unter Befolgung besonders hoher Qualitätsstandards hergestellt.

  • Das Geheimnis der veganen Weine

    Wein ist ein alkoholisches Getränk aus Trauben. Was aber sonst noch darin stecken kann, ist den meisten Konsumenten unbekannt. 


    Gerade auch Veganern, die vor dem Weingenuss sicher sein wollen, dass im Getränk nichts enthalten war oder ist, was sie nicht möchten. Etwa tierisches Eiweiss oder Fischgelatine. Tierische Produkte wie Kasein, Albumin, Hausenblase oder Gelatine werden gerne bei der Klärung und Filtration von Weinen eingesetzt.


    Tierisches im Wein

    Kasein oder Casein, das aus frischer, pasteurisierter Milch hergestellt wird, bindet Trübstoffe und kann außerdem zur Behandlung von Fehltönen wie beispielsweise Essigstich verwendet werden.

    Eine Eiklarschönung wird hauptsächlich bei Rotweinen durchgeführt, um den Gerbstoffgehalt zu vermindern und den Wein zu mildern. Dazu werden pro 100 Liter Wein ein bis drei vom Dotter getrennte Hühnereiklare oder eine entsprechende Menge getrocknetes Hühnereiweiss eingesetzt. Der darin enthaltene Wirkstoff Albumin bildet mit den Gerbstoffen einen feinkörnigen Niederschlag, der später durch Filtration entfernt wird.

    Die Hausenblase, eine getrocknete Schwimmblase – früher von der Störart Hausen, heute von anderen Fischen – wird ebenso wie tierische Gelatine eingesetzt, um alle gröberen Partikel im Wein zu binden. Diese Trübstoffe sinken dann zusammen mit der Gelatine oder Hausenblase zu Boden.


    Mineralerde statt Eiklar

    Nicht alle Weine werden mit diesen Methoden ausgebaut, vor allem die veganen nicht. Man kann stattdessen auf Betonit und Aktivkohle (nicht-tierischen Ursprungs), vegetabile Gelatine oder auf Sedimentation setzen.

  • Über koscheren Wein

    Der hebräische Begriff ›Kashrut‹ stammt von dem Wort ›koscher‹ ab, das so viel wie ›rein‹ oder ›geeignet‹ bedeutet und in Bezug auf Lebensmittel solche meint, die nach religiösen Maßstäben zum Verzehr erlaubt sind. 

    Die Kashrut-Gesetze folgen dabei genau den Vorschriften des Alten Testaments. Im Weinbau ist die Auslegung besonders streng. So darf in den Weinbergen weder Obst noch Gemüse zwischen den Weinstöcken wachsen. Die Trauben eines neuen Weinstocks werden erst im 4. Jahr nach der Pflanzung für die Weinproduktion verwendet. Außerdem müssen Felder und Weinberge jedes 7. Jahr ruhen (Schmittah). In diesem sogenannten Sabbatjahr werden keine Trauben für die Weinproduktion verwendet. Nach der Traubenlese erfolgt eine Überwachung durch ausgebildete Rabbiner, die in der Kellerei die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren:


    • In der Weinproduktion dürfen nur männliche Juden arbeiten, die den Sabbat einhalten.
    • Die Produktionsanlagen und alle verwendeten Werkzeuge müssen intensiv gereinigt und sterilisiert sein, damit keine Fremdkörper den Wein verunreinigen.
    • Die zum Klären und Filtern verwendeten Stoffe sind koscher und dürfen nicht tierischen Ursprungs sein.
    • Die Maaser-Zeremonie wird durchgeführt. Dies bedeutet, dass 1% der gesamten Produktionsmenge vernichtet wird. Als Symbol für die Abgabe des Zehnten an die Hohepriester während der Zeit des Ersten und Zweiten Tempels.
    • Der Wein ist mewuschal, um sicherzustellen, dass er auch dann koscher bleibt, wenn ein Jude, der den Sabbat nicht einhält, ihn ausschenkt. Der Begriff ›mewuschal‹ steht für gekocht.
    • Erst wenn der Rabbi sicher ist, dass alle oben genannten Vorschriften eingehalten wurden, kann er das benötigte Kashrut-Zertifikat unterzeichnen.

    Mewuschaler Wein

    Nach den jüdischen Kashrut-Gesetzen verliert ein geöffneter Wein, der von einem Nicht-Juden berührt wird, seine koschere Eigenschaft und gilt als ›verunreinigt‹. Dies trifft jedoch nicht auf einen mewuschalen Wein zu.

    Um einen mewuschalen Wein zu produzieren, wird dieser heutzutage während seiner Herstellung kurzzeitig auf ca. 80° bis 90°C erhitzt. Bei dieser Temperatur kocht der Wein bereits, sprudelt jedoch nicht.



    Was ist koscher? Zusammenfassung

    • Die Trauben werden erst ab dem 4. Jahr geerntet.
    • Keine Mischkultur mit Gemüse oder Obst.
    • Zwei Monate vor Erntebeginn darf nicht mehr organisch gedüngt werden.
    • Erntegeräte, Fuhrpark, Silo und alle technischen Geräte werden unter rabbinischer Aufsicht peinlich genau gesäubert.
    • Enzyme und zugeführte Bakterien sind unzulässig.
    •  Allein die auf der Schale befindlichen Hefepilze regen die Fermentation an.
    • Beim Vinifizieren sind Gelatine, Kasein und Stierblut unzulässig.
    • Nur Betonit ist zur Reinigung zugelassen.
    • Nur Papierfilter sind zulässig.
    • Eine mehrmalige Füllung der Flaschen ist nicht zulässig.
    • Im 7. Jahr (Glatt Kosher Regelung), dem Sabbatjahr, werden keine Trauben geerntet.
    • Die Rebstöcke sollen sich organisch regenerieren.
    • 1% der Weinerzeugung wird zu Gunsten der Armen abgegeben und darf nicht veräußert werden.
    • Ausbau in der Kellerei dürfen nur Personen tätigen, die den Shabat ehren und einhalten.
  • Warum der Spago-Verschluss heute nur noch Dekoration ist

    Der italienische Perlwein (Frizzante) wurde früher mit einem Spago-Verschluss verschlossen. Denn der Wein enthielt meist einen Kohlendioxidwert unter drei Bar, was die Grenze für eine Schaumweinsteuer war. Mit dem Spago-Verschluss, also einem Korkenverschluss, der mit einer Schnur (Spago) umwickelt wurde, kennzeichneten die Winzer ihre steuerfreien Produkte. Denn die Schaumweine mit über drei Bar wurden mit einem Metallkörbchen verschlossen.

    So konnte man die zu besteuernden von den steuerfreien Schaumweinen unterscheiden. Heute findet man den Spago-Verschluss häufig bei Prosecco-Flaschen.  Er gilt heutzutage als Dekoration. Denn die modernen Verschlusstechniken würden auch ohne den Korken halten. Typisch Italienisch!

  • Was ist der Unterschied zwischen ›Grappa‹ und ›Traubenbrand‹?

    Grappa wird durch die Destillation von Trester (Kerne und Beerenschalen) gewonnen, während für Traubenbrand (Wein und feste Stoffe) destilliert werden. Der Traubenbrand liegt damit zwischen Grappa (aus einem festen Stoff, dem Trester) und Weinbrand (aus einem flüssigen Stoff, dem Wein), weil er aus ebenso festen wie flüssigen Bestandteilen destilliert wird.

Europäische Qualitätsstufen für Weine

Deutschland Italien Frankreich Spanien Portugal
Wein Vino da tavola Vin de table Vino de mesa oder Vino corriente Vinho de mesa
Landwein IGT (Indicazione Geografica Tipica) Vin de Pays Vino de la tierra Vinho regional
Qualitätswein (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete, QbA) DOC (Denominazione di origine controllata) Regionale AOC und VDQS Denominación de Origen VQPRD (Vinhos de Qualidade Produzidos em Regiao Determinada)
Prädikatswein DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita Subregionale, kommunale AOC (Appellation d'Origine Controlee) DOC (Denominación de Origen Calificada) DOC (Denominacao de Origem Calificada)

Champagnerflaschengrößen und Mengenangaben in Liter

Quart 0,2
Demi 0,375
Imperial (Standard) 0,75
Magnum 1,5
Doppelmagnum 3,00
Jéroboam 4,50
Methusalem 6,00
Salmanazar 9,00
Balthazar 15,00
Goliath 18,00
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